Trauerkultur im Fußball

Auf einem blauen Stadionsitz liegt eine gelbe Rose und ein rotes Grablicht steht auf dem Sitz.
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Neue Fanzine-Ausgabe zu unserem
fünfjährigen Jubiläum

 

Wenn Trauer und Fußball aufeinander treffen …

Ihr fragt euch, was sich dahinter verbirgt?

Fast nirgends ist das Thema Trauer und Tod öffentlich so sichtbar wie im Fußball.  Man denke nur an die Schweigeminute, den Trauerflor und die Choreographien für verstorbene Fußballer*innen oder verstorbene Fußballfans. Beim 1. FC Union Berlin werden in der Halbzeitpause unter anderem auch Nachrufe auf verstorbene Fans verlesen, Fußballer*innen widmen ihren Verstorbenen Tore, Fans lassen sich in Trikot und Schal bestatten und mancherorts ist sogar eine letzte Ruhestätte auf dem eigenen Fanfriedhof möglich.

Viele Fußballfans berichten auch immer wieder davon, dass Fußball sie in ganz unterschiedlicher Form in Trauerzeiten unterstützt hat und eine wichtige  Kraftquelle war und auch oft noch ist.

Ebenso erzählen Fußballer*innen in Interviews darüber, wie sie mit ihrer persönlichen Trauer nach dem Tod eines für sie wichtigen Menschen umgegangen sind und/oder wie Fußball sie in der Trauer unterstützt hat.

Darüber hinaus enstehen manchmal durch individuelle Trauererfahrungen neue Initiativen, die das Thema Fußball und Trauer miteinander verbinden.

Auch unser Projekt entstand aufgrund von persönlicher Betroffenheit. Carmen, die das Projekt initiierte, erzählt dazu:

„Die Motivation zu diesem Projekt entstand durch meine eigene Erfahrung, dass der Fußball mir nach dem Tod meiner beiden Kinder die Möglichkeit gegeben hat, Kraft zu tanken, abzuschalten, 90 Minuten allen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Bis heute ist Fußball für mich Kraftquelle und Gemeinschaft“.

Das Projekt Trauer und Fußball hat sich zur Aufgabe gemacht verschiedene Ausdrucksformen der Trauerkultur im Fußball zu sammeln, zu ordnen, zu erforschen und verfügbar zu machen.

Die Schwerpunkte unserer Arbeit sind „Fußball als Ressource in Zeiten von Trauer“ sowie „Fußballmemorialkultur im Vereinigten Königreich“.

Unsere Projektarbeit ist sehr vielfältig. Wir haben verschiedene Angebote für Vereine, Fanprojekte, Fans und Fanclubs entwickelt.
Ebenso bieten wir Qualifizierungen rund um das Thema „Umgang mit trauernden Fans und Mitgliedern“.

Zudem sind wir unterwegs zu Vorträgen on- und offline, geben Interviews und haben selbst verschiedene Artikel in Zeitungen und Zeitschriften zu dem Thema  veröffentlicht. Ebenso haben wir bisher zwei eigene Fanzines „Trauer und Fußball“ herausgebracht. 

Darüber hinaus haben wir in Zusammenarbeit mit KickIn! Beratungsstelle Inklusion im Fußball seit 2022 das gemeinsame Projekt „Trauer unterm Flutlicht“ initiiert.

Einen sehr guten Einblick über unser Projekt und unsere Arbeit könnt ihr in dem sechsminütigen Stück von Sabine Gerlach für Deutschlandfunk Kultur „Was Tod, Trauer und Fußball verbindet“ hören.

Wer lieber lesen mag, findet im Artikel des Journalisten Andreas Reiners „Trauer, Tod und Fußball: Überraschende Einfühlsamkeit und ganz viel Kreativität“ einen schönen Einblick in das Thema und unsere Projektarbeit.

Wenn ihr Fragen oder Anregungen habt, dann meldet euch bei uns. Ein großes Anliegen ist uns auch das Netzwerken – you’ll never walk alone! Deshalb nehmt jederzeit gerne Kontakt zu uns auf.  Wir freuen uns auf den Austausch!